Obama vermeidet Begriff Völkermord

Zum 100. Jahrestag des Massakers an den Armeniern wird US-Präsident Obama nicht von einem Genozid sprechen – aus Rücksicht vor dem wichtigen Verbündeten Türkei. Als Senator und Präsidentschaftskandidat hatte Obama die Massaker an den Armeniern im Osmanischen Reich noch als Völkermord bezeichnet. Seit seinem Amtsantritt schreckt er jedoch davor zurück. >>zeit.de

Der verleugnete Völkermord

Der Massenmord an der armenischen Bevölkerung in den Jahren 1915 und 1916 gilt in der historischen Forschung als Völkermord. Die Militärführung des Osmanischen Reiches nutzte damals den weltkriegsbedingten Ausnahmezustand, um sich einer ungeliebten Minderheit zu entledigen. Der Sammelband „Wege ohne Heimkehr“, kürzlich vom Verlag Assoziation A herausgegeben, thematisiert diesen angeordneten Massenmord und liefert zugleich äußerst lesenswerte Streiflichter aus der hierzulande zu Unrecht wenig bekannten armenischen Nationalliteratur. >>literaturkritik.de

100 Jahre Völkermord an den Armeniern 1915

„Alle haben die Todeskolonnen gesehen. Und trotzdem wollen sie nichts begreifen. – Sie glauben nicht, dass ihr imstande seid, ein ganzes Volk auszurotten. Sie wissen nicht, dass es nur der Vorgeschmack ist von dem, was sie wirklich erwartet. – Du sprichst von der endgültigen Lösung? – Davon spreche ich.“ Es scheint eindeutig, von welchem Volk hier die Rede ist, denn welches andere Volk wäre jemals Ziel eines totalen Auslöschungs-Wahns geworden, als das jüdische?  >>juedischerundschau.de

Türkei ruft Botschafter aus Luxemburg zurück

Nach einem Beschluss des Parlaments am Mittwoch in Luxemburg zum „Völkermord“ an den Armeniern hat die Türkei ihren Botschafter zu Beratungen zurückgerufen. Das Außenministerium in Ankara warf dem Luxemburger Parlament am Donnerstag vor, „das Recht und die Geschichte zu verfälschen“. Die Abgeordneten in Luxemburg hatten am Mittwoch dafür gestimmt, die Gräueltaten an den Armeniern im Osmanischen Reich vor 100 Jahren als Völkermord anzuerkennen. Keine halbe Stunde nach der Abstimmung wurde die luxemburgische Botschafterin in Ankara, Arlette Conzemius, ins türkische Außenministerum zitiert. >>tageblatt.lu

Völkermord an den Armeniern wird anerkannt

Der Völkermord an den Armeniern war einer der ersten systematischen Genozide des 20. Jahrhunderts. Bei Massakern und Todesmärschen in den Jahren 1915 und 1916 kamen hunderttausende Menschen wegen ihrer ethnischen Zugehörigkeit zu Tode. Getötet wurden nicht nur Armenier, sondern auch Assyrer, Aramäer und Pontos-Griechen. Genaue Angaben über die Zahl der Opfer liegen nicht vor. Sie reichen von einigen hunderttausend bis 1,5 Millionen. >>tageblatt.lu

Wahrnehmen und Wahrhaben

Wie sähe die Türkei heute aus, wenn die Transformation des Osmanischen Staates in einen türkischen Nationalstaat anders verlaufen wäre? Anders als mit der Vertreibung und Vernichtung der meisten nichtmuslimischen Bewohner? Hätte sie überhaupt anders verlaufen können? Ist es nicht so, dass wir vor der eigentlichen Frage zurückschrecken? Diese Frage lautet: Ist der moderne Nationalstaat überhaupt denkbar ohne Verbrechen gegen die Menschlichkeit? >>nzz.ch

Vorgehen gegen den Genozid

Was der Vatikan zur Rettung von Juden vor dem Holocaust getan oder auch nicht getan hat, ist bis heute Gegenstand einer erbitterten öffentlichen Debatte. Über seine Reaktion auf die Vertreibung der Armenier durch das Osmanische Reich im Ersten Weltkrieg, von vielen Historikern als erster Völkermord im 20. Jahrhundert angesehen, ist hingegen auch nach 100 Jahren bislang nur wenig bekannt. Ein neues Licht auf dieses dunkle historische Kapitel wirft das jüngst erschienene Buch über den Völkermord an den Armeniern des deutschen Historikers Michael Hesemann. >>wort.lu

Der erste Völkermord im 20. Jahrhundert

Man hört immer wieder von offizieller türkischer Seite, es habe nie einen Völkermord an den Armeniern gegeben. In der heutigen Geschichtsforschung ist dies jedoch keine ernstzunehmende These, sondern ein Kapitel der Rezeptionsgeschichte des Völkermords. Und der gelegentlich zu vernehmenden (fadenscheinigen) Aufforderung, türkische und armenische Historiker sollten gemeinsam und unvoreingenommen die Geschichte erforschen, ist längst schon entsprochen worden. >>nzz.ch

Opfer kaiserlicher Interessen

Nach einigem Hin und Her war es dem Deutschen Reich 1914 gelungen, das zögerliche Osmanische Reich in ein Militärbündnis zu bringen. Als sich der Angriff auf die russischen Truppen an der türkischen Ostfront zu einem militärischen Debakel auswuchs, wurden die Armenier, die man der Kollaboration mit den Russen zieh, von den deutschen Militärs in Übereinstimmung mit den Jungtürken als Risikofaktor definiert. Die Deutschen dachten an eine Deportation der Armenier. Die Türken machten daraus ein Vernichtungsprogramm. >>sueddeutsche.de

Roth kritisiert Steinmeier

Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) hat Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) für seine Aussage im Spiegel kritisiert, die Verwendung des Begriffs „Völkermord“ für die Massaker an den Armeniern könnte eine Verharmlosung des Holocaust bedeuten. Dies sei „eine irritierende Unterstellung, die durch nichts zu rechtfertigen“ sei, sagte Roth der Welt am Sonntag. Sie erinnerte daran, dass Bundespräsident Joachim Gauck „immer wieder“ auf die deutsche Schuld hingewiesen habe. >>sueddeutsche.de

Der absurde Herr Steinmeier

Der deutsche Außenminister hätte es gerne verhindert, dass man den Völkermord an den Armeniern „Völkermord“ nennt. Schlimm genug. Doch seine „Holocaust“-Äußerung ist geradezu dreist. >>sueddeutsche.de

Von Armenien nach Auschwitz

Vielleicht sind hundertste Jubiläen von Völkermorden deshalb so bewegend, weil dann weder von den Opfern noch von den Tätern noch jemand am Leben ist. Papierene Erinnerung, genehme Erinnerung. Doch sogar jetzt noch konnte eine 103-jährige Armenierin ihr grausames Schicksal nach der Deportation durch die Türken in die Kameras erzählen; detaillierte Informationen finden sich jedoch eher in den Geschichtsbüchern. Uns bleiben Trauer, Wut, Scham. Oder eben auch nicht. >>welt.de

Erdogans Faust bleibt in der Tasche

Aus Österreich und aus dem Vatikanstaat zog Ankara seine Botschafter ab, weil sie von einem „Genozid an den Armeniern“ gesprochen hatten – ein Begriff, den die Türkei vehement ablehnt. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan gab dazu die Parole aus: „Unsere Vorfahren haben keinen Völkermord begangen.“ Aus dieser Formulierung klingt zwischen den Worten heraus, dass ein Eingeständnis die Ehre der heutigen Türken beschmutzen würde. >>welt.de

„Das türkische Volk wird Gauck nicht verzeihen“

Die Aussagen von Bundespräsident Joachim Gauck zum „Völkermord“ an den Armeniern haben eine diplomatische Krise mit der Türkei ausgelöst. Gauck habe „kein Recht, die türkische Nation eines Verbrechens zu beschuldigen, das sie nicht begangen hat“, teilte das türkische Außenministerium am Freitagabend in Ankara mit. Das türkische Volk werde Gaucks Äußerungen „nicht vergessen und nicht vergeben“. Ähnliche Kritik übte Ankara an Russlands Präsident Wladimir Putin. >>welt.de