Erdoğan macht seine Gegner mundtot

Etwa 2000 Strafverfahren laufen in der Türkei wegen mutmaßlicher Beleidigung des Präsidenten. Gegen Journalisten, Wissenschaftler, Oppositionelle. Auch im Ausland versucht die türkische Regierung nun immer stärker, kritische Äußerungen über Recep Tayyip Erdoğan zu unterbinden – und greift immer stärker in die Meinungs- und Kunstfreiheit ein. >>sueddeutsche.de

Der lange Arm Erdogans

Zur Belastungsprobe für die deutsch-türkischen Beziehungen könnte ein Antrag werden, den der Bundestag am 2. Juni beraten will. In diesem sollen die Massaker, welche die Türken im Osmanischen Reich vor 100 Jahren verübt haben, als Völkermord eingestuft werden. Ursprünglich sollte es schon vor einem Jahr eine fraktionsübergreifende Armenien-Resolution geben, doch diese wurde wegen Vorbehalten in Teilen der großen Koalition vertagt. >>tagesspiegel.de

Unabhängiges Armenien – Land der Nichtleser

Es soll ein Volk geben, dem das geschriebene Wort mehr wert ist als alles Gold der Welt. Der Legende gemäss lebt dieser wunderliche Menschenschlag in einem kleinen Land im Südkaukasus, eingebettet in wilde Gebirgslandschaften, beschirmt von zahllosen Klöstern und Forts – doch nie gefeit gegen Eroberer und Mörder: Die Armenier sind schon im Mittelalter zu Opfern ruchloser Machthaber geworden. Ende des 14. Jahrhunderts drang der zentralasiatische Herrscher Timur Lenk nach Westen vor, nahm Persien ein, versklavte Zehntausende Kaukasier und entvölkerte ganze armenische Gebiete, bevor er in einem kleinen Dorf auf unerwarteten Widerstand stiess: Als Timur den Bewohnern von Gosh befahl, ihr gesamtes Gold herbeizubringen, dachten die nicht daran, ihm zu gehorchen. >>nzz.ch

„Nicht über jedes Stöckchen springen, das Erdogan uns hinhält“, mahnt Olaf Zimmermann vom Deutschen Kulturrat

Der Intendant der Dresdener Sinfoniker Markus Rindt und der deutsch-türkische Gitarrist Marc Sinan haben im November 2015 das ambitionierte Musikprojekt „Aghet“ ins Leben gerufen. Zusammen mit Musikern aus der Türkei, Armenien, Deutschland wollen sie mit ihrem Konzertprojekt an den Völkermord der Türkei gegen die christlichen Armenier vor 101 Jahren erinnern und ein Zeichen der Versöhnung setzen. Die Türkei sieht das anders und stößt sich vor allen Dingen an dem Begriff „Völkermord“ in der Projektankündigung auf den Internetseiten der EU-Kommission. >>dw.com

„Völkermord muss man auch Völkermord nennen“

Ein von der EU gefördertes Projekt der Dresdner Sinfoniker sorgt für Ärger: Mit „Aghet“ wollen die Musiker an den Völkermord an den Armeniern durch die Türken erinnern. Nach Protest aus Ankara war ein strittiger Text verschwunden. Jetzt ist er wieder online – mit kleiner Distanzierung. >>deutschlandfunk.de

Armenier Türkei will Konzert der Dresdner Sinfoniker zum Thema Völkermord verhindern

Nach der heftigen Reaktion der türkischen Regierung auf das sogenannte Schmähgedicht des Satirikers Jan Böhmermann trifft nun offenbar auch die Dresdner Sinfoniker wegen eines Konzertprojekts zum türkischen Massaker an den Armeniern der Unmut Ankaras. Das Orchester warf den türkischen Behörden am Samstag vor, Druck auf das Ensemble und die Europäische Union auszuüben, um die Erwähnung des Begriffs „Genozid“ bei den Aufführungen zu verhindern. >>berliner-zeitung.de

Karabach, Kosovo, Zypern: Suche nach Ausweg

Wie könnte eine Lösung für den seit den 1990er-Jahren immer wieder aufflammenden Konflikt um Berg-Karabach aussehen? Wie wäre es mit einer proportionalen Aufteilung nach dem ethnisch-territorialen Prinzip? >>diepresse.com

Druck auf Christen wächst

Im türkischen Diyarbakir wehren sich Christen gegen eine Verstaatlichung ihrer Gotteshäuser. Vertreter der syrisch-orthodoxen sowie der evangelischen Kirche legten Widerspruch bei einem Gericht in der südostanatolischen Provinzhauptstadt ein. >>domradio.de

Panama Papers: Der Glanz von Baku

Die Alijews herrschen in Aserbaidschan fast so, als wäre das Land eine Monarchie. Die Hauptstadt glitzert, und das Vermögen der Präsidenten-Familie wächst kräftig. Die hübschen Töchter des Staatschefs spielen dabei eine besondere Rolle: Sie stecken ausweislich der Panama Papers hinter mehreren Briefkastenfirmen.  >>sueddeutsche.de

Osmanischer Völkermord an den Armeniern: Bundetag will Antrag noch vor Sommerpause behandeln

In den Beziehungen mit der Türkei droht möglicherweise eine neue Belastungsprobe: Der Bundestag wird sich noch vor der Sommerpause mit einem Entschließungsantrag befassen, in dem die Gräuel an den Armeniern vor 100 Jahren als Völkermord eingestuft werden. Dies bestätigte CDU/CSU-Fraktionschef Volker Kauder in der „Passauer Neuen Presse“ (Freitag). Die Bundesregierung hat eine solche Festlegung bisher weitgehend vermieden. >>n-tv.de

Neue Kämpfe in Südkaukasus fordern zwei Todesopfer

Trotz einer Waffenruhe sind bei neuen Kämpfen zwischen Aserbaidschan und Armenien im Südkaukasus zwei Soldaten getötet worden. Das teilten die Behörden der von Aserbaidschan abtrünnigen Unruheregion Berg-Karabach am Freitag mit. Die Ex-Sowjetrepubliken Armenien und Aserbaidschan warfen sich gegenseitig Dutzende Verstöße gegen die Feuerpause vom 5. April vor.  >>n-tv.de

Armeniens Zwickmühle

Schon auf den ersten Blick sah es waghalsig aus, was Aserbaidschan, das kleine Ölland südlich des Kaukasus, sich da vorgenommen hatte. Anfang des Monats rückten aserbaidschanische Truppen auf Berg-Karabach vor, eine abtrünnige Region im Westen des Landes, mehrheitlich von Armeniern bewohnt. Die Ausgangslage für eine Rückeroberung von Berg-Karabach konnte kaum schlechter sein. Schließlich hätte der Einmarsch nicht nur den Konflikt mit Armenien wieder anheizen, sondern auch Russland als Schutzmacht auf den Plan rufen können. >>zeit.de

Verachtung gegen den alten Feind

Der Weg nach Berg-Karabach ist beschwerlich. Von Jerewan geht es nach Süden, Richtung Iran, und hinauf zwischen die schneebedeckten Dreitausender. Munitionstransporter quälen sich über tiefe Schlaglöcher. Es ist wieder Krieg in Berg-Karabach, zum ersten Mal, seit die armenische Enklave sich in einem blutigen Krieg von Aserbaidschan abgespalten hat. Oder hat der Krieg nie aufgehört? >>fr-online.de

Gefechte um Nagorni Karabach: Es ist Krieg, und alle gewinnen

Mit den schwersten Kämpfen seit 1994 ist in der vergangenen Woche die Gewalt in den Südkaukasus zurückgekehrt. Die Gefechte zwischen aserbaidschanischen und armenischen Truppen rund um die abtrünnige Region Nagorni Karabach forderten Dutzende Tote, bevor eine brüchige Feuerpause die Lage etwas entspannte. Ein unmittelbarer Auslöser für die Auseinandersetzung um die völkerrechtlich zu Aserbaidschan gehörende, aber von einem armenischen Regime kontrollierte Gegend ist nicht ersichtlich. Manche Analytiker sehen als möglichen Grund die Absicht der Regierungen, vor allem jener in Baku, von wirtschaftlichen Problemen abzulenken. >>nzz.ch

Gezielte Eskalation in Berg-Karabach?

Der Konflikt um die autonome Region Berg-Karabach im Kaukasus hält bereits seit Jahrzehnten an. Die erneuten Kampfhandlungen zwischen Armenien und Aserbaidschan haben viele zum jetzigen Zeitpunkt dennoch überrascht. Manche vermuten türkisches Kalkül dahinter. >>deutschlandfunk.de