Armenien-Resolution: Ja, Völkermord

Es kommt nicht häufig vor, dass Frank-Walter Steinmeier in einer wichtigen außenpolitischen Frage klein beigeben muss. Lange hat er versucht, die geplante Resolution des Bundestages zu verhindern, in der die Verbrechen des Osmanischen Reiches an den Armeniern in den Jahren 1915/16 als Völkermord bezeichnet werden. Für unklug halte er es, den „höchst sensiblen“ Annäherungsprozess von Türken und Armeniern durch einen Beschluss des Bundestages zu gefährden, sagte Steinmeier noch Mitte Mai in einem Interview. >>zeit.de

Der kluge Erdogan

Der gesunde Menschenverstand. An ihn soll der türkische Staatspräsident Erdogan appelliert haben, als er Bundeskanzlerin Merkel am Telefon davon zu überzeugen suchte, dass es keine gute Idee sei, beim Namen zu nennen, was in den Jahren 1915 und 1916 auf dem Gebiet der heutigen Türkei geschah: ein Völkermord, dem mehr als eine Million Armenier zum Opfer fielen. Es mag ein wenig seltsam anmuten, dass ausgerechnet Erdogan mit dem Begriff „gesunder Menschenverstand“ hantiert. >>faz.net

Erdoğan beschwert sich telefonisch bei Merkel

Mit einem persönlichen Anruf bei Kanzlerin Angela Merkel hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan noch einmal Druck auf die Bundesregierung gemacht: Die geplante Armenien-Resolution des Bundestages am Donnerstag könnte die bilateralen Beziehungen verschlechtern, warnte Erdoğan. >>zeit.de

Warum Deutschland den Völkermord an den Armeniern beim Namen nennen muss

Während des Ersten Weltkriegs haben türkische Verbände das Osmanische Reich systematisch von der christlichen Minderheit gesäubert. Die armenische Bevölkerung wurde deportiert, auf Todesmärsche getrieben und in Massakern ermordet. Historiker beziffern die Zahl der Opfer zwischen 800 000 und 1,5 Millionen – etwa zwei Drittel der Armenier, die auf dem Gebiet des Osmanischen Reiches gelebt hatten. Das war Völkermord. >>sueddeutsche.de

Streit über Armenien-Resolution geht weiter

Die Integrationsbeauftragte der Regierung, Aydan Özoguz (SPD), hat die geplante Bundestagsresolution zu Armenien kritisiert, in der das Massaker vor hundert Jahren als Völkermord bezeichnet wird. Das wiederum bringt Grünen-Chef Cem Özdemir auf. Türkische Organisation sollen Bundestagsabgeordnete seit Tagen unter Druck setzen. >>deutschlandfunk.de

Integrationsbeauftragte Özoğuz kritisiert Armenien-Antrag

Die Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin und Integrationsbeauftragte der Regierung, Aydan Özoğuz, hat die geplante Armenien-Resolution des Bundestags kritisiert. Das Parlament will die Vertreibung und Vernichtung von mehr als einer Million ethnischer Armenier als Völkermord verurteilen – Özoğuz hält das für einen Fehler. >>sueddeutsche.de

Armenien benennt Straße nach êzîdîschem Nationalhelden

Der Stadtrat der armenischen Hauptstadt hat beschlossen, eine Straße in Jerewan nach dem êzîdîschen Nationalhelden Jangir Agha zu benennen. Einen entsprechenden Beschluss hat der Stadtrat bereits verabschiedet, wie die Stadtverwaltung mitteilte.Jangir Agha, der mit berühmten armenischen Kommandeuren befreundet war, unterstützte die Armenier im Kampf gegen die genozidalen Verbrechen der Jungtürken militärisch und finanziell. In der bedeutenden Schlacht um Abaran (21. – 29. Mai 1918) kämpften neben 5000 armenischen Kämpfern mehr als 700 êzîdîsche Kämpfer unter dem Kommando von Jangir Agha. Dieser êzîdîsch-armenische Widerstandskampf ist bis heute in Armenien, wo die Êzîden die größte Minderheit bilden, von großer kollektiver Bedeutung. >>ezidipress.com

Druck auf Abgeordnete vor Armenien-Votum

Die Eskapaden der türkischen Politik gehen weiter. Nun werden Bundestagsabgeordnete hinsichtlich der Armenien-Resolution attackiert. Aber auch armenische Verbände sollen sich an die Parlamentarier gewandt haben. >>dw.com

Özoguz distanziert sich von Armenien-Resolution

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Özoguz, geht auf Distanz zur geplanten Armenien-Resolution im Bundestag. Sie befürchte, dass dadurch die Aufarbeitung zwischen der Türkei und Armenien „sogar verhindert“ werde >>tagesschau.de