Obwohl die Historiker schon längst anders urteilen, wird Pius XII. immer noch häufig vorgeworfen, nicht genug getan zu haben, um den Juden im Zweiten Weltkrieg zu helfen. Doch der bekannte deutsche Historiker Michael Hesemann behauptet, die Entscheidung des Papstes, nicht zu starken Protest zu üben, sei auf die Erfahrungen zurückzuführen, die dieser einige Jahre zuvor gemacht hatte, als er durch seine Tätigkeit im vatikanischen Staatssekretariat und in seiner Funktion als Nuntius Zugang zu den Informationen hatte, die der Vatikan über den Genozid der Armenier besaß, und auch über die Versuche seitens des Vatikans, diesen Völkermord zu stoppen, gut informiert war. Der Protest von Papst Benedikt XV. und seinen Diplomaten hatte die Lage der Armenier damals nur schlimmer gemacht, und Pius XII. versuchte zu verhindern, dass diese Geschichte sich wiederholte. >>zenit.org